Lebenszeichen

Der kleine Tiger meldet sich mit einem großen HOLA aus Sosúa :-)

Der Abschied am Flughafen - und auch schon daheim von der Lazy - war unfassbar schwer für den Tiger. Am liebsten hätte er einen Rückzieher gemacht und wäre daheim geblieben. Dort, wo man sich auskennt, wo alle lieben Leute sind. Aber er hatte keine Wahl und so ist der tränenreich und nach zahlreichen Umarmungen schließlich doch durch die Sicherheitskontrolle gegangen. Nach dem Check des Handgepäcks ging es mit den Zweifeln erst einmal weiter, aber nach circa einer halben Stunde bis Stunde, hat der Tiger sich schließlich etwas gefasst.

Nachdem Airberlin den Tiger nicht aus München wegziehen lassen wollte, aber dann festgestellt hat, dass es sein muss, ist der Flug nach Puerto Plata circa eineinhalb bis zwei Stunden später gestartet, als geplant. Jedoch gab es dafür schon schnell eine Entschädigung für den Tiger, da er zwei Plätze für sich alleine hatte im Flug. Das Essen hat dem Tiger auch wirklich geschmeckt und er wurde reichlich versorgt, mit (fast) allem, was man sich wünschen kann. Die circa neuneinhalb Stunden Flugzeit hat er sich mit dem gucken von Filmen und Serien (Runner Runner, Little Miss Sunshine, How I Met Your Mother und The Big Bang Theory), lesen, rätseln und ein bisschen weinen vertrieben. Dann war er auch schon da, der wohl schönste Landeanflug, den der Tiger je gesehen hat! Überall Meer, Palmen, Pflanzen und bunte Häuser. Aus dem Flugzeug ausgestiegen, wurden der Tiger und die restlichen Fluggäste von einer typisch Lateinamerikanischen Band begrüßt. Nach zahlreichem Formulare ausfüllen wurde der Tiger von drei Leuten abgeholt. Enzo Giardino (Gründer des Waisenhauses und Gärtner aus Oberhaching), Kenia (Enzos Freundin) und Lisa (Tigers Zimmergenossin). Alle waren super nett und der Tiger hat sich mit der Lisa von Anfang an total gut verstanden. 

Mit dem Auto ging es dann in circa einer viertel Stunde zu dem Waisenhaus, vorbei an Palmen, Palmen, Palmen und zahlreichen Rollerfahrern mit FlipFlops, Shorts und Tanktops. Beim Waisenhaus angekommen wurde der Tiger im Garten ersteinmal von lauter Hühner und zwei Truthähnen begrüßt. Das Waisenhaus und der Garten ist wahnsinnig schön und noch schöner, als auf den Bildern, die der Tiger gesehen hat. 
Im Haus sind die Kinder auch schon auf den Tiger zugestürmt und haben ihn umarmt. Die Frauen, die dort arbeiten, haben ihn auch super freundlich begrüßt. Lisa hat ihm dann erst einmal das gemeinsame Zimmer gezeigt (WAHNSINN!!!! eigenes Bad, Kühlschrank, total großzügig, großer Balkon UND Meerblick!!) und sich mit ihm unterhalten. Dann hat der Tiger sich bis zum Essen etwas entspannt und ausgepackt. Zum Abendessen gab es dann Milchreis. 

Da Enzo, Kenia, Lisa und Tiger sich dann um acht verabredet haben, etwas trinken zu gehen, gings dann erst einmal unter die eiskalte Dusche. Dann wurden Lisa und der Tiger von den anderen beiden abgeholt und in eine Bar/Diskothek gefahren worden. Dort gab's dann einen kleinen "Kulturschock", denn alle Mädels laufen mit super enger und kurzer Kleidung rum und mit mega hohen Schuhen, um sich an "reiche", weiße Männer ranzumachen, die meistens ziemlich alt und dick sind. Das war nicht unbedingt schön mit anzusehen. Die Mädels hocken fast wie die Hühner auf der Stange und warten darauf, dass sie einen passenden Mann entdecken. Lisa wurde sogar von einem Mädel gefragt, ob sie Geld hat für sie. Aber mit ein bisschen Cuba Libre (schmeckt anders, als in Deutschland und ist auch stärker) und Humor, war das nicht mehr ganz so schlimm ;-)

Heute war dann der erste ganze Tag hier auf der Dominikanischen Republik für den Tiger. Alle drei Mahlzeiten waren warm, an das muss er sich erst noch gewöhnen. Ansonsten bestand der Tag aus Spielen, Fernseh gucken, Haare friesieren und vielen, vielen Sprachschwierigkeiten. Leider konnte kaum draußen gespielt werden, da es gestern und heute ziemlich viel geschüttet hat. 

Ach ja, das hätte ich fast vergessen! Die Kinder (11, drei davon Jungs - und nächste Woche kommen noch weitere vier Mädchen) haben dem Tiger ein kleines Willkommensstück aufgeführt :-) Total süß, auch wenn er nicht besonders viel verstanden hat. Die Kinder nuscheln sehr und hier wird ein Dialekt gesprochen, bei dem die meistens "s" verschluckt werden.. Lisa sollte immer wieder für den Tiger übersetzten, wobei sie auch ziemlich viel nicht verstanden hat. Aber wenn die beiden fragend angeguckt werden, ob Lisa es dem Tiger auch übersetzt hat, und Lisa selbst nicht alles verstanden hat, gucken die beiden sich einfach an und tun so, als ob sie alles verstanden hätten. 

Morgen haben der Tiger und Lisa zusammen frei und fahren dann mit zwei von den Jungs nach Puerto Plata und lassen sich die Stadt und den Strand zeigen. 

Der Tiger vermisst seine Lieben und meldet sich wieder, sobald es geht.

Bilder kommen so schnell wie möglich.

Tiger