Sonntag, 27. April 2014

León

Mitten in der Nacht sind der Tiger und der Baer in Leon angekommen, Gott sei Dank hat der Busfahrer ihnen ein Hostel gebucht. Dort wurden sie dann rausgeschmissen und sollten jeweils 80$ fuer die Fahrt zahlen. Dummerweise mussten die zwei an der Grenze zu Nicaragua ziemlich viel Geld bezahlen und hatten dann nicht mehr genug fuer den Bus... Was nun? Zum Glueck hatte der Baer in seiner Geldkatze noch 10$ aus Miami uebrig, womit sie den Restbetrag ausgleichen konnten. Der Fahrer hat also ein Mix aus Lempira und Dollar bekommen. 

Sie haben sich das gesamte Hostel mit zwei anderen Leuten geteilt und wurden dann um fuenf Uhr in der Frueh von wirklich schoenen Gesaengen geweckt, da Semana Santa (Ostern) war. Das war mal eine angenehme Abwechslung zum Weckergeklingle. 

Der Tag begann mit neuer Waehrung, die haargenau wie Spielgeld aussieht. 



Vor der Bank hat auch schon eine junge Frau auf sie gewartet, die von ihrer Leidensgeschichte erzaehlt hat und wollte, dass der Tiger und der Baer ihr Medikamente aus der Apotheke kaufen. Es hat laenger gedauert, bis die Beiden verstanden haben, was sie wollte. Doch sowelche Extras sind in ihrer Reisekasse nicht eingeplant. Anschliessend sind sie von dem Geld was losgeworden, um Fruehstueck im Supermarkt zu kaufen. Es gab Nudelsalat, der fuer den ganzen Tag gereicht hat. Ein Stueckchen Heimat in Nicaragua.

Mittlerweile waren sie alleine im Hostel und hatten somit die vollausgestattete Kueche fuer sich selbst. Nach ihrem Einkauf war im Kuehlschrank eh nicht mehr viel Platz fuer andere Sachen. 
Den restlichen Tag haben sie genutzt, um ausstehende Blogeintraege zu schreiben und Bilder zu speicher, da es gefuehlt vierzig Grad hatte. Man konnte sich keinen Zentimeter bewegen, ohne zu schwitzen. Doch da heute Ostersonntag war und sie bereits mit dem Nudelsalat ein Stueck Heimat zu ihnen geholt haben, haben sie im Supermarkt auch noch Ostereier gekauft. Semana Santa wird in Mittelamerika gross gefeiert, allerings nur kirchlich, weshalb sich kaum Schokolade hat finden lassen. Die Ostereier wurden dann gerecht aufgeteilt und zuerst hat der Baer dem Tiger die Eier versteckt, bevor der Spiess dann umgedreht wurde. Es war wirklich sehr amuesant dem anderen beim Suchen zuzuschauen!



Die Beiden wurden von der Hosteldame sehr belustigend angeschaut, so nach dem Motto “Was machen diese Deutschen denn da schon wieder komisches?



Das Kind von der Frau hat doch allen ernstes ein paar von ihren Eiern geklaut, als die beiden gerade in einem anderen Eck mit Suchen beschaeftigt waren! Frechheit....

 Als es etwas kuehler geworden ist, haben sich der Baer und der Tiger dazu aufgerafft, die Stadt ein Wenig zu erkunden. Dabei haben sie ihren Hotspot in Leon entdeckt - ein Saftladen (der zwar Saft verkauft hat, aber nicht fuern Arsch war), der super leckere und frische Jugos fuer ein bis zwei Euro verkauft hat. Sonst war nicht viel los, weil sich die gesamte Bevoelkerung in eine der vielen Kirchen aufgehalten hat.



Da sie danach voellig kaputt waren und nur noch schlafen wollten, haben sie sich bettfertig gemacht. Doch als sie dann bereit zum Schlafen im Bett lagen, waren sie hellwach. Irgendwie haben sie zur Zeit Schlafstoerungen. Es dauert Ewigkeiten, bis sie einschlafen koennen und der Tiger wacht dann immer um vier auf und ist hellwach und der Baer um fuenf Uhr. Wenn sie Wlan im Zimmer haben, schreiben sie sich dann immer ueber WhatsApp, da sie in Stockbetten "schlafen".  Liegt wahrscheinlich daran, dass es so heiss und stickig ist in den Schlafsaaelen (schreibt man das so ???).















Am naechsten Tag stand ein Friseurbesuch an. Beim Ankommen in Leon haben sie schon einen sympathischen Friseur entdeckt, den sie dann aber auch nach einer Stunde suchen nicht mehr finden konnten. Also sind sie in einen anderen rein, um zu fragen, ob sie auch Frauen die Haar schneiden. Der Friseur hat extra jemanden angerufen, der kommen sollte, doch irgendwie war der Laden ihnen nicht mehr so geheuer, sodass sie einen Spaziergang vorgetaeuscht haben und schnell abgehauen sind. Hier wollten sie lieber doch niemanden an ihre Haare lassen. Also zurueck zum Hostel und die Empfangsdame fragen. So sind sie dann, einen Block weiter, in einem serioesen Friseurladen gelandet. Dort mussten sie circa eine Stunde warten, bis der Meister endlich kam, doch das sind sie schon gewohnt. Erst wundern sie sich ueber manche Sachen, die sie nicht verstehen, doch dann denken sie sich meistens "ach, wird schon passen". Zuerst wurden Tigers Haare abgeschnippelt und dann Baers. Nun haben sie beide einen Pony und sind halbwegs zufrieden. Jedoch mussten sie im Hostel noch gegenseitig ein paar Verschoenerungen mit dem Taschenmesser vornehmen.


Anschliessend sind sie wieder ein bisschen in der Stadt umherspaziert, die ihnen nicht so gut gefallen hat, wie andere. Es waren einfach zu wenig Menschen unterwegs und die Stadt war zu gross. Ausserdem sah alles geschlossen und verriegelt aus. 


Als die Beiden wieder im Hostel angekommen sind, war auf einmal total viel los. Lauter Menschen haben die Betten bei ihnen belegt und wollten, dass sie sich noch zu ihnen gesellen und mit ihnen ratschen und trinken. Doch nach einer halben Stunde mussten sie wieder todmuede ins Bett fallen und so tun, als ob sie schlafen.. Waehrend sie bei den anderen Backpackern sassen, wurden ihre Plaene fuer den naechsten Stop ueber Bord geschmissen, da das eigentliche Ziel - Esteli - anscheinend nicht so sehenswert sein soll. Doch mit einem neuen Plan wollten sie sich erst am naechsten Morgen beschaeftigen.

Das Ziel Granada wurde schnell gefunden und da es mehrere Abfahrten pro Tag gab, sind sie noch einmal in die Stadt, um sich ein paar Laeden anzusehen und ihren letzten Jugo dort zu trinken. 

Mit dem Taxi ging es dann zum Busterminal, wo sie eigentlich einen Direktbus erwartet haben, doch kurz vor Ankuft hat ihnen der Taxifahrer gesagt, dass es nur Busse gibt, bei denen man in Managua umsteigen muss. Voellig verwirrt wurden sie dann in einen Bus gesteckt, wo sie einen Kerl mit Utila T-Shirt entdeckt haben. Da der Tiger und der Baer nicht wussten, wie lange sie nach Managua brauchen, sassen sie einfach in ihrem Shuttle und haben alles auf sich zukommen lassen. Beim Aussteigen hat sich dann herausgestellt, dass der Utila-Mensch auf der gleichen Faehre Richtung Festland sass, wie die Zwei und sie sich dort schon einmal begegnet sind. Kurzer Hand wurde entschlossen, dass sie sich zu dritt ein Taxi nach Granada teilen, das zwar teurer, aber auch viel bequemer und schneller war. 

An einer Tankstelle kurz vor Granada wollte der Taxifahrer sie rausschmeissen, da er keine Genehmigung hatte, in Granada reinzufahren, doch mit einem Dollar mehr pro Person hat sich dieses Problem auch schnell geloest. Anscheinend duerfen in Nicaragua in den verschiedenen Staedten nur bestimmte Taxis fahren.. 

Auf Anhieb haben sich die Zwei schon sehr wohl gefuehlt in Granada und auf die kommenden Tage dort gefreut.

Auf bald, 
Baer und Tiger

2 Kommentare:

  1. Hallo Ihr Zwei, schön, dass Ihr so ausführlich schreibt und man somit ein bißchen Anteil nehmen kann an allem, was Ihr momentan so erlebt - herrlich!! Schöne Zeit weiterhin - take care und bis Juni!! Liebe Grüße, P.

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  2. Freut uns, wenn ihr so fleissig lest!! Dafuer machen wir das :-) Dankeschoen liebste Tante, ich freu mich schon auf dich.

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